05.05.2024 13:35 Uhr

Deshalb ging der FC Bayern bei Unai Emery leer aus

Unai Emery wollte nicht zum FC Bayern
Unai Emery wollte nicht zum FC Bayern

Im Rahmen der Trainersuche hat der FC Bayern zuletzt viele bittere Absagen kassiert. Auch Unai Emery wollte den deutschen Rekordmeister nicht trainieren und hatte dafür offenbar klare Gründe.

Wie "The Athletic" berichtet, hätten zwar Gespräche mit dem Coach von Aston Villa stattgefunden. Schon früh habe sich aber herausgestellt, dass der Spanier seinen aktuellen Verein in der Premier League nicht verlassen werde.

Denn bei Aston Villa hat die Klubführung dem 52-Jährigen eine Wohlfühloase geschaffen, die er so beim FC Bayern niemals bekommen hätte.

Das Team aus dem englischen Birmingham hat in den letzten Jahren alle Ebenen auf den Cheftrainer ausgerichtet. Emery unterhält dort ein exzellentes Verhältnis zu den Besitzern Wes Edens and Nassef Sawiris und genießt bei der Gestaltung der Fußball-Abteilung komplett freie Hand.

Davon machte der Baske in den letzten Jahren reichlich gebraucht. Über zwei Dutzend Spanisch sprechende Mitarbeiter hat Emery um sich geschart. Aston Villa erfüllte ihm jeglichen Wunsch und stellte enge Vertraute auf allen Positionen ein - von Co-Trainern über Analysten bis hin zu medizinischen Betreuern.

Angst vor öffentlichem Zoff beim FC Bayern?

Beim FC Bayern hätte er den aktuellen Mitarbeiterstab derweil keineswegs in diesem Umfang umbauen können, heißt es. Emery habe deshalb von Beginn an große Zweifel an einem Engagement an der Isar gehabt.

Dem Teammanager soll laut "The Athletic" zudem die Diskussionskultur in München missfallen. Dass Meinungsverschiedenheiten beim FC Bayern - wie zuletzt zwischen Thomas Tuchel und Uli Hoeneß - meist öffentlich über die Medien ausgetragen werden, habe den Kandidaten ebenfalls abgeschreckt. 

Emery fühle sich beim FC Bayern stark an seine Zeit beim FC Arsenal erinnert. Dort wurde er 2019 nach nur 18 Monaten entlassen. Dem Rampenlicht schien der Chefcoach damals nicht vollends gewachsen. 

Er selbst soll im Zuge der Reflexion seiner Arsenal-Zeit festgestellt haben, dass ihm die politische Seite der Trainertätigkeit weniger liege. Auch das sein ein Grund für die Bayern-Absage. 

Ende April hatte Emery Tatsachen geschaffen und seinen Vertrag bei Aston Villa bis 2027 verlängert. Damit endete der kurze Flirt mit dem FC Bayern endgültig.

Laut "The Athletic" wollen Sportvorstand Max Eberl und Co die eigene Shortlist nun weiter abarbeiten. Konkrete Namen wollte der Klub auf Anfrage aber nicht kommentieren. Ein Verbleib von Tuchel sei aber ausgeschlossen.