05.05.2024 13:22 Uhr

Magath über Bayerns Trainersuche: Das holt den Klub ein

Felix Magath trainierte einst selbst den FC Bayern
Felix Magath trainierte einst selbst den FC Bayern

Die Trainersuche des FC Bayern ist längst zu einer Farce verkommen. Mit Julian Nagelsmann, Sebastian Hoeneß, Unai Emery, Ralf Rangnick , Roberto de Zerbi und Xabi Alonso haben zahlreiche "Wunschtrainer" den Münchnern inzwischen einen Korb gegeben oder zumindest bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber verlängert. Glaubt man Felix Magath, handelt es sich um ein hausgemachtes Problem.

Dass der FC Bayern ungeahnt große Schwierigkeiten hat, einen Nachfolger für Trainer Thomas Tuchel, mit dem man sich bereits im Februar auf eine vorzeitige Trennung nach der Saison geeinigt hatte, zu finden, liegt laut einem Ex-Coach der Münchner auch am Umfeld des Vereins.

Die Problematik sei "im Grunde teilweise selbst entwickelt", erklärte Felix Magath beim Fußball-Talk "Doppelpass" auf "Sport1".

"Verantwortlichen beim FC Bayern haben immer Wert darauf gelegt, dass sie im ganzen Klub bestimmen, was passiert. Insofern haben die Trainer immer wenig Spielraum gehabt. Wenn sich ein Trainer mal mehr Spielraum genommen hat, so wie Carlo Ancelotti, dann wars ein Problem und in sofern glaube ich, dass es das jetzt ist, das den FC Bayern einholt", konkretisierte der 70-Jährige, der es wissen muss.

Abschied von Magath vom FC Bayern mit heftigen Nebengeräuschen

Magath trainierte den FC Bayern von Sommer 2004 bis Januar 2007 und holte in dieser Zeit zweimal das Double. Der Abschied verlief dann alles andere als geräuschlos. 

Am Telefon soll Magath von der Trennung erfahren haben, Klub-Patron Uli Hoeneß trat zudem heftig nach und erklärte: "Es gibt natürlich Methoden, Mannschaften und Spieler wie eine Zitrone auszupressen, bis an die körperliche Grenze und darüber hinaus. Dann hat man kurzfristig Erfolg. Er muss sich schon mal die Frage stellen, wenn er irgendwo Erfolg hat, warum anschließend eine Party unter den Spielern gefeiert wird, wenn er weg ist."

Hoeneß war es auch, der unlängst eine überraschende Verbalattacke gegen Tuchel aus dem Ärmel schüttelte. Ein Umstand, der den ein oder anderen Kandidaten am Klima in München zweifeln haben lassen soll.

Magath will zurück ins aktive Geschäft

Magath betonte bei "Sport1" allerdings, dass er gar kein Problem damit hätte, zum FC Bayern zurückzukehren. "Ich habe vorgestern mit Uli Hoeneß telefoniert und habe ihm noch mal gesagt: 'Pass auf, bei mir fallen keine Umzugskosten an. Ich lebe in München. Meine Kinder studieren alle schon. Ich brauche keine teuren Privatschulen mehr für meine Kinder", so der Ex-Nationalspieler mit einem verschmitzten Lächeln. "Also, das wären Argumente für mich. Ich glaube, er überlegt jetzt."

Wieviel Ernsthaftigkeit in dieser Aussage steckt, bleibt offen. Ernst gemeint war hingegen Magaths Wunsch, wieder arbeiten zu wollen. "Ich habe kein Problem in der 3. Liga oder 2. Liga, ich habe aber auch kein Problem in der Champions League zu arbeiten." In den vergangenen Tagen hat er sich über die Medien bei seinem früheren Verein und Zweitligisten Hamburger SV für eine verantwortliche Position ins Gespräch gebracht und die derzeitige Club-Führung ständig kritisiert.