Sind die Chancen auf das Weiterkommen des FC Bayern im Halbfinale der Champions League nach dem 2:2-Hinspiel gegen Real Madrid eher größer oder eher kleiner geworden? Die Experten sind sich seit letzter Woche uneins darüber, wer denn nun als Favorit im zweiten und entscheidenden Duell der beiden Top-Klubs gilt, welches am kommenden Mittwochabend (ab 21 Uhr) angepfiffen wird.

Der Heimvorteil im Estadio Bernabeu gilt für Real Madrid als besonders groß, ist die Heimspielstätte der Königlichen doch eine der imposantesten und stimmungsgeladensten Fußball-Arenen überhaupt auf diesem Niveau in der Königsklasse.

Nach Ansicht des langjährigen Bayern-Spielers Bixente Lizarazu muss das für den FC Bayern nicht unbedingt ein Nachteil sein: "Trotz des 2:2-Remis ist für Bayern alles möglich im Bernabeu, auch wenn es dort sehr schwierig werden wird, weil von dieser Arena eine ungeheure Power ausgeht", stellte der 54-Jährige in einem Gastbeitrag im "kicker" fest.

Gleichzeitig betonte der Franzose: "Aber wir Bayern-Spieler haben davor keine Angst, weil wir es gewohnt sind, dort zu spielen. Ich spreche jetzt in der Wir-Form, weil ich mit dem FCB fünfmal dort antrat und den Trouble dort hautnah erlebt habe."

Lizarazu, der insgesamt acht Jahre lang beim FC Bayern unter Vertrag stand und 2001 mit dem Klub die Champions League gewann, führte aus, was seiner Ansicht nach besonders wichtig wird, um am Mittwochabend im Bernabeu zu bestehen.

Selbstbewusster und aggressiver FC Bayern gefordert

"In Madrid braucht das Bayern-Team großes Selbstvertrauen und die maximale Aggressivität, ohne die Kontrolle zu verlieren. Diese Partie ist ein Kampf um jeden Ball und ein Kampf im Kopf: Du musst auf alles gefasst sein und darfst keine verrückten Dinge machen", so der einstige Linksverteidiger des deutschen Rekordmeisters.

Vor allem die Offensivstars des deutschen Rekordmeisters müssen auswärts bei Real mutig und selbstbewusst auftreten, um für die notwendige Gefahr für den Gegner und Entlastung zu sorgen.

"Du musst auf alles gefasst sein und darfst keine verrückten Dinge machen. Wichtig ist ein guter Spirit, Jamal Musiala und Leroy Sané müssen ihre gute Form halten, Harry Kane kann den Unterschied ausmachen. Er ist ein großer Spieler, eine echte Neun", führte der Weltmeister von 1998 dazu weiter aus.